Donnerstag, 26. Juli 2012

Und wieder ankommen, zu Hause.

  

   Die alten dänischen Buchen stecken die Köpfe zusammen und schwängern die Luft mit ihren Düften. Es ist der stärkste Duft, den ein Baumwald ausatmen kann, es ist, als verdichte er sich und schwebe dann nieder, drückend und schwer. Vom Sund herüber kommt ein schwaches, eintöniges Rauschen, matt und gedämpft, fast nur das Echo eines Rauschens, das zittert herüber und verhallt leise im Wald. Über den Boden gleiten die weichen Schatten der Buchenkronen, und dazwischen spielt das helle, warme Sonnenlicht. Und das alles, der Buchenduft und das Rauschen des Sundes und die Schatten und die Lichtstrahlen, verwebt sich zu einer großen, ruhig-machtvollen Eintönigkeit, die etwas Geheimnisvolles, Schwermütiges in sich birgt.

Theodor Wolff im Vorwort zu Jens Peter Jacobsens Roman „Niels Lyhne“
(Berlin im Februar 1889)