Mittwoch, 23. Januar 2013

Mittsommerduft


Nach diesem großen Tanz mit dem Regen
atmet die Erde so heftig,
daß die Scheiben beschlagen,
hängt die Luft so schwer und voller Honig,
als wärst du am Mittag des Mittsommertages
in ein Rosenlabyrinth geraten.

Dabei ist hier keine einzige Rose zu sehen,
und wie du dich umblickst, wen du 
umarmen könntest, um bei diesem Duft 
nicht ins Taumeln zu geraten, ist keiner da.

Auch der Weg hinaus aus dem
Irrgarten dieses Tages
muß dir allein gelingen;
        um dich in die Büsche zu schlagen, bist du
        um einen Baum zu umarmen, bist du 
noch nicht einsam genug. 

Matthias Politycki