... salut de nouveau

Wieder auf Reisen.
Du fragst oft nach mir.
Ich telephonier
noch vorm Zubettgehen mit dir.


Freu mich auf den Moment,
wenn ich steh in der Tür,

und du läufst mir jauchzend entgegen.

...

Und dann öffne ich meine Arme für dich.
Ja, dann öffne ich meine Arme für dich!


Dann öffne ich meine Arme, Gerhard Schöne (1992)


Mittwoch, 21. November 2012

Nele und Paul



















Prolog Es roch nach Frau. Ich schlug die Augen
auf und lächelte. Bis ich sah, wo ich war.
Ein fremdes Schlafzimmer. Über mir eine Wanduhr,
deren Ticken mich die ganze Nacht genervt hatte. Auf der 
Kommode neben dem Bett lag kein Zettel. Es duftete nicht 
nach Kaffee. Niemand küsste mich wach. Niemand legte 
sich noch mal zu mir. Niemand verpasste mir einen süßen 
Blick wegen letzter Nacht. 
Nachts ließen One-Night-Stands einen bisweilen vergessen,
dass es nicht die Frau des Lebens war, die da so schön
seufzte. Doch das Morgenlicht rückte das Verhältnis 
zurecht. Bloß zu Besuch.
Ich rollte mich aus dem Bett, griff nach meine Hose und
dachte an Nele. Sie war immer noch die Frau, an die ich
dachte, wenn ich mich bei einer anderen einsam fühlte. 
Vielleicht fühlte ich mich auch bei den anderen einsam, 
weil ich immer noch an Nele dachte. Das ist das Problem
mit der großen Liebe - sie versaut einen für die kleinen.

Michel Birbaek, Nele und Paul, Bastei Lübbe, 2009, Köln