... salut de nouveau

Wieder auf Reisen.
Du fragst oft nach mir.
Ich telephonier
noch vorm Zubettgehen mit dir.


Freu mich auf den Moment,
wenn ich steh in der Tür,

und du läufst mir jauchzend entgegen.

...

Und dann öffne ich meine Arme für dich.
Ja, dann öffne ich meine Arme für dich!


Dann öffne ich meine Arme, Gerhard Schöne (1992)


Montag, 8. Mai 2017

Einst

Einst hatten wir die Welt im Nu gewußt:
- sie war so klein, daß zwei im Händedruck sie fassen konnten,
so leicht, daß sie mit einem Lächeln sich beschreiben ließ,
so einfach wie das Echo alter Wahrheit in Gebeten.

Die Geschichte hat uns keine Siegerfanfare geschmettert:
sie hat uns schmutzigen Sand in die Augen gestreut.
Weite und blinde Straßen lagen vor uns
bitteres Brot, vergiftete Brunnen.

Unsere Kriegsbeute ist das Wissen von dieser Welt:
- sie ist so groß, daß zwei im Händedruck sie fassen können,
so schwer, daß sie mit einem Lächeln sich beschreiben läßt,
so seltsam wie das Echo alter Wahrheiten in Gebeten.

Wisława Szymborska / 1945
aus: Wisława Szymborska, Salz. Gedichte, Suhrkamp, 1973, Frankfurt