... salut de nouveau

Wieder auf Reisen.
Du fragst oft nach mir.
Ich telephonier
noch vorm Zubettgehen mit dir.


Freu mich auf den Moment,
wenn ich steh in der Tür,

und du läufst mir jauchzend entgegen.

...

Und dann öffne ich meine Arme für dich.
Ja, dann öffne ich meine Arme für dich!


Dann öffne ich meine Arme, Gerhard Schöne (1992)


Sonntag, 2. Dezember 2012

Turmsegler

Turmsegler mit den zu grossen Flügeln, der da kreist und schreit seine Freude rings um das Haus. 
So ist das Herz.

Er läßt den Donner verdorren. Er sät in den heiteren Himmel. Streift er den Boden, schlitzt er sich auf.

Sein Widerpart ist die Schwalbe. Er verabscheut die häusliche. Was gilt das schon: Filigran des Turms?

Er rastet in dunkelster Höhlung. Niemand hat es so eng wie er.

Im Sommer der langen Helle streicht er davon in die Finsternis durch die
Fensterläden der Mitternacht.

Kein Auge vermag ihn zu halten. Er schreit, das ist sein ganzes Dasein. 
Ein schmales Gewehr streckt ihn nieder. So ist das Herz.


René Char, Poésies – Dichtungen, S. Fischer Verlage, 1959, Frankfurt am Main





Überwältigend-wahr und nahe:

http://unertraeglich-leicht.blogspot.de/2012/09/was-ist-freiheit.html

Warmherzig empfohlen allen Literaturbegeisterten: 
http://turmsegler.net