... salut de nouveau

Wieder auf Reisen.
Du fragst oft nach mir.
Ich telephonier
noch vorm Zubettgehen mit dir.


Freu mich auf den Moment,
wenn ich steh in der Tür,

und du läufst mir jauchzend entgegen.

...

Und dann öffne ich meine Arme für dich.
Ja, dann öffne ich meine Arme für dich!


Dann öffne ich meine Arme, Gerhard Schöne (1992)


Freitag, 7. April 2017

Bescheidene Anfrage

Steht mein Bild wohl noch auf deinem Tisch?
Kramst du manchmal noch in meinen Briefen?
Ist das kleine Landhaus mit dem schiefen
Bretterdach auch jetzt noch malerisch?


Geht die Haustürklingel noch so schrill
Und verklingt erschrocken immer leiser ...
Bellt dein Dackel Julius noch so heiser?
Ists am Abend so wie damals still ?


Hast du immer noch kein Telephon?
Gibts auf dem Balkon noch Hängematten?
Spielt ihr manchmal noch die Schubertplatten
Auf dem altersschwachen Grammophon?


Gibts zum Tee noch immer Zuckerschnecken?
Sagt Johanna immer noch «der» Gas ... ?
Darf man in das teure Gartengras
Immer noch nicht seine Beine strecken?


Weht der Seewind morgens noch so frisch?
Grinst der Mond des Nachts noch so verlegen?
Gehst du manchmal mir zur Bahn entgegen?
... Steht mein Bild wohl noch auf deinem Tisch?


Steht mein Bild ...? - Ich hab’ es selbst zerrissen!
Glaub nur nicht, ich hätte deins vermißt.
Aber manchmal möcht man manches wissen,
Wenn man so mit sich alleine ist ...


Mascha Kaléko