... salut de nouveau

Wieder auf Reisen.
Du fragst oft nach mir.
Ich telephonier
noch vorm Zubettgehen mit dir.


Freu mich auf den Moment,
wenn ich steh in der Tür,

und du läufst mir jauchzend entgegen.

...

Und dann öffne ich meine Arme für dich.
Ja, dann öffne ich meine Arme für dich!


Dann öffne ich meine Arme, Gerhard Schöne (1992)


Samstag, 8. April 2017

Jedenfalls


Es hätte geschehen können.
Es hätte geschehen müssen.
Es war schon geschehen. Später.
Näher. Ferner.
Es ist nicht dir geschehen.

Du überlebtest, denn du bist der erste gewesen.
Du überlebtest, denn du bist der letzte gewesen.
Weil selbst. Weil die Menschen.
Weil links. Weil rechts.
Weil Regen. Weil Schatten.
Weil Sonne.

Zum Glück gabs den Wald.
Zum Glück keine Bäume.
Zum Glück das Gleis, den Haken, den Balken, die Bremse,
die Nische, die Kurve, den Millimeter, eine Sekunde.
Zum Glück schwamm ein Strohhalm im Wasser.

Infolge, deswegen, und dennoch, trotzdem. 
Was wär, wenn das Hand, das Bein,
einen Schritt, eines Haares Breite
vom Zufall.

Also du bist? Stracks aus dem noch durchlässigen Moment?
Das Netz aus einer Masche, und du durch diese Masche? 

Ich kann mich nicht genug darüber wundern, schweigen. 

Höre, 
wie schnell mir dein Herz schlägt.

Wisława Szymborska
aus: Wisława Szymborska, Salz. Gedichte, Suhrkamp Verlag, 1973, Frankfurt