... salut de nouveau

Wieder auf Reisen.
Du fragst oft nach mir.
Ich telephonier
noch vorm Zubettgehen mit dir.


Freu mich auf den Moment,
wenn ich steh in der Tür,

und du läufst mir jauchzend entgegen.

...

Und dann öffne ich meine Arme für dich.
Ja, dann öffne ich meine Arme für dich!


Dann öffne ich meine Arme, Gerhard Schöne (1992)


Montag, 30. Oktober 2017

Blaupausen

wie alles hier nach den Matrizen riecht ein
Vogelflug reißt seine Spur in unsern Blick
ein Sperling sagst du zeichnest mit dem Finger 
die Linien jenes Schattenrisses nach den wir uns 
früher aus dem Kinderbuch abpausten und
während deine Hand noch vor dem Fenster
ein Ende der Bewegung sucht den stummen
Vogeltod beug ich mich tief in dein Knie hat einen
kirschhaften Geruch ein Sommertag fällt schräg
aus dem Erinnern und deine Hand in meinem Haar
drückt meinen Kopf zu tief in einen Tümpel wie lang 
hältst du mich aus hast du gefragt wie lange braucht's
bis jemand nichts mehr sagt dein Blick hält meinen 
Schattenriss wie alle nur Kopien, körperwarm

Nora Bossong
aus: Text + Kritik, Hrsg. Heinz Ludwig Arnold, Nr. 171, Junge Lyrik