... salut de nouveau

Wieder auf Reisen.
Du fragst oft nach mir.
Ich telephonier
noch vorm Zubettgehen mit dir.


Freu mich auf den Moment,
wenn ich steh in der Tür,

und du läufst mir jauchzend entgegen.

...

Und dann öffne ich meine Arme für dich.
Ja, dann öffne ich meine Arme für dich!


Dann öffne ich meine Arme, Gerhard Schöne (1992)


Montag, 14. Januar 2013

Kein Zimmer




Lange haben wir gesucht nach dieser Stadt.
Wie ein Kürbis hing der Mond, ganz gelb und satt,
Wie erträumt in einem tiefen
Rausch aus Rum und süßem Gras,
Aus den Bars die Radios riefen
Uns den ganzen Abend nach,
Bis die Kneipen zugemacht.
Und kein Zimmer für die Nacht.

Du an meine Seite mit dem hellen Kleid
Warst mit mir geflohn aus der Gemütlichkeit,
Wo wie festgeschraubt wir saßen,
Fremd in fremder Galaxie,
Und der Lärm auf allen Straßen
Machte uns verlorn wie nie.
Unerwartet unbedacht.
Und kein Zimmer für die Nacht.

Aus der Ferne schiens, als hörte man das Meer,
So als trüg der Himmel seine Wellen her.
Auf der Bank mit einer Flasche
Wasser und vom Suchen matt,
Und wir schleppten unsre Tasche
Nochmal durch die ganze Stadt.
So wie Händler ihre Fracht.
Und kein Zimmer für die Nacht.

Kannten keinen, keiner kannte dich und mich,
Und die Stadt ging langsam schlafen, so ganz sommerlich,
Wie in einen Rausch mit schweren
Träumen, in besoffne Ruh,
Und wir saßen in dem leeren
Park und sahn den Sternen zu,
Die‘s am Himmel sich bequem gemacht.
Und kein Zimmer für die Nacht.

Hans-Eckardt Wenzel