... salut de nouveau

Wieder auf Reisen.
Du fragst oft nach mir.
Ich telephonier
noch vorm Zubettgehen mit dir.


Freu mich auf den Moment,
wenn ich steh in der Tür,

und du läufst mir jauchzend entgegen.

...

Und dann öffne ich meine Arme für dich.
Ja, dann öffne ich meine Arme für dich!


Dann öffne ich meine Arme, Gerhard Schöne (1992)


Donnerstag, 23. März 2017

DU HAST ES NUR NOCH NICHT PROBIERT

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Du hast es nur noch nicht probiert, und darum glaubst du's nicht!
Gleich kommt der Staatsmann vorbei im Diplomatenkonvoi,
die Polizeieskorte rollt langsam heran.
Du hebst gebietend die Hand, und die Eskorte hält an.
Du nimmst den Staatsmann mal ganz herzlich in den Arm.
Und sagst ihm ins Gesicht, was dir gefallt und was nicht
und welchen Wunsch du offen hast.
Und er bedankt sich auch ganz lieb und sagt: "Das war'n guterTip!
Sei'n Sie heut Abend mein Gast!"
Du hast es nur noch nicht probiert, und darum glaubst du's nicht!
Im Kino kommt heut ein Film mit dieser Schauspielerin,
bei der dein Herz so klopft, daß sich die Jacke beult.
Sie sitzt vorm Spiegel betrübt und fragt: Ob einer mich liebt?
Das halbe Kino schluckt. Das halbe Kino heult.
Da stehst du auf und rufst: "Ich!" Und alle starren auf dich,
doch sie springt aus der Leinwand raus.
Ein leerer Fleck bleibt im Bild. Ihr zwei umarmt euch wie wild,
dann geht ihr glücklich nach Haus.
Du hast es nur noch nicht probiert, und darum glaubst du's nicht!
Du gibst dich so stinknormal. Es ist dir selbst eine Qual.
Doch eines Tages fällst du auf im Einerlei.
Da explodiert dein Gefühl, du tanzt im Menschengewühl.
Du bist ein Tango, ein Vulkan, ein Jubelschrei.
Die Leute rings um dich her erstarren und atmen nicht mehr.
Die Zigaretten gehen aus.
Es schweigen Autos und Bahn, dein Tanz hält Flugzeuge an,
und endlich donnert Applaus.
Du hast es nur noch nicht probiert, und darum glaubst du's nicht!

Mensch, du bist hart wie ein Stein, wie zärtlich könntest du sein,
und die gefrornen Blicke taun wie nichts dahin.
Mensch, du bist stumm wie ein Fisch, und alles wartet auf dich.
In dir steckt doch noch so viel Ungeahntes drin!
In dir schläft Tanz und Gesang, und was noch keinem gelang,
das packst vielleicht gerade du. In dir schläft Mut, Phantasie,
na, und vielleicht ein Genie. Na, los, nun trau dir's doch zu!



Gerhard Schöne, CD 2 (1988) "Du hast es nur noch nicht probiert", Titel 11