So warf ich dich denn in den Turm und sprach ein Wort zu den Eiben,
draus
sprang eine Flamme, die maß dir ein Kleid an, dein Brautkleid:
Hell
ist die Nacht,
hell
ist die Nacht, die uns Herzen erfand
hell
ist die Nacht!
Sie
leuchtet weit übers Meer,
sie
weckt die Monde im Sund und hebt sie auf gischtende Tische,
sie
wäscht sie mir rein von der Zeit:
Totes
Silber, leb auf, sei Schüssel und Napf wie die Muschel!
Der
Tisch wogt stundauf und stundab,
der
Wind füllt die Becher,
das
Meer wälzt die Speise heran:
das
schweifende Aug, das gewitternde Ohr,
den
Fisch und die Schlange –
Der
Tisch wogt nachtaus und nachtein,
und
über mir fluten die Fahnen der Völker,
und
neben mir rudern die Menschen die Särge an Land,
und
unter mir himmelts und sternts wie daheim um Johanni!
Und
ich blick hinüber zu dir,
Feuerumsonnte:
Denk
an die Zeit, da die Nacht mit uns auf den Berg stieg,
denk
an die Zeit,
denk,
daß ich war, was ich bin:
ein
Meister der Kerker und Türme,
ein
Hauch in den Eiben, ein Zecher im Meer,
ein
Wort, zu dem du herabbrennst.
Paul
Celan