... salut de nouveau

Wieder auf Reisen.
Du fragst oft nach mir.
Ich telephonier
noch vorm Zubettgehen mit dir.


Freu mich auf den Moment,
wenn ich steh in der Tür,

und du läufst mir jauchzend entgegen.

...

Und dann öffne ich meine Arme für dich.
Ja, dann öffne ich meine Arme für dich!


Dann öffne ich meine Arme, Gerhard Schöne (1992)


Freitag, 28. Januar 2011

Zitronen und Lavendel

Wessen Fragen unbeantwortet zurücklassen
Wohin fliehen
Wen nicht verraten, preisgeben
Wessen Träume verwirklichen
Deine meine keine
Oder doch nur weiterfliegen und schweigen
Rücken an Rücken
Den Herzschlag des anderen schmecken

und fliehen


LuJa

 

















Samstag, 22. Januar 2011

Comment faire une diazotypie...

Das Schweigen ausbreiten
einer Decke gleich
Die Wärme befühlen
der Kälte ausweichen
dem Klang der Regentropfen
nur noch Gehör schenken
Einhüllen
Nussecken essen
Ankommen
Geliebt werden
Aufstehen
und gehen
Fort
Weit
Weit fort

Den Wind spüren


Nass und kalt auf der Haut
Zitternde Fingerspitzen
über den schwarzen Tasten
und der Angst
Und den meergrünen Sternen.
Kommen und gehen und bleiben

LuJa




















Mittwoch, 12. Januar 2011

Sonnenaufgang

Morgens im Halbdunkel aus der Tram fallen, verschlafener Blick, müder Gang. Den Mantelkragen hochschlagen, den Gedanken an das Aufsetzen eines verwegenen Blickes sofort wieder verwerfen, auf jeden Schritt Acht geben, es ist glatt in dieser kalten klamm gefrorenen Stadt. Und es ist noch immer Winter. Die Schritte, nach und nach sicherer, wacher geworden, führen durch einen kleinen Park. Plötzlich das lächelnde Zwitschern einer Amsel hören, dadurch den Kopf gen Himmel wenden und dann - die Sonne geht auf. Famos. Eigentlich wie jeden Morgen. Und dennoch ein klitzekleines Wunder. Ein zartes Lächeln macht sich breit. Was wird aus diesem Tag? Das ist völlig egal. Die Amsel und die Sonne. Die Sonne und die Amsel. Am Leben sein. Laufen und genießen.

Nachtzauber

Der Mond errötet
Kühle durchweht die Nacht

Am Himmel
Zauberstrahlen aus Kristall

Ein Poem
besucht den Dichter

Ein stiller Gott
schenkt Schlaf
eine verirrte Lerche
singt im Traum
auch Fische singen mit
denn es ist Brauch
in solcher Nacht
Unmögliches zu tun

Rose Ausländer (1901 - 1988)


Keine Gedichte
im Augenblick
ich will leben

Morgen
vielleicht
glückt das Wort
weißes Blatt
Wald voller Vögel

Ich
spitze die Ohren
sehe mit den
Eulenaugen der Nacht

keine Gedichte
Morgen
vielleicht

Rose Ausländer


http://www.myspace.com/davethies/music/songs/fly-away-21888317