... salut de nouveau

Wieder auf Reisen.
Du fragst oft nach mir.
Ich telephonier
noch vorm Zubettgehen mit dir.


Freu mich auf den Moment,
wenn ich steh in der Tür,

und du läufst mir jauchzend entgegen.

...

Und dann öffne ich meine Arme für dich.
Ja, dann öffne ich meine Arme für dich!


Dann öffne ich meine Arme, Gerhard Schöne (1992)


Samstag, 30. Juni 2018

Dolcenera - Fabrizio de Andrè


Anna Depenbusch - Mann für mich / She's Always A Woman (Billy Joel Cover)

Heute erst entdeckt - heute erst! 
Bei dieser famosen Interpretation... 

Mann für mich

Er sagt was er denkt
und er tut was sagt,
auch wenn es mal kränkt
oder unbequem sein mag.
Ihr meint: So direkt macht er sich lächerlich!
Doch was auch passiert, er bleibt immer - der Mann für mich.

Er hat seine Zweifel,
er verliert mal den Mut.
Er kreist um Gedanken,
unterliegt absolut.
Ihr meint: So verletzlich macht er keinen Stich!
Doch was auch passiert, er bleibt immer - der Mann für mich.

Und wer von euch kennt keine Angst,
wer von euch hält noch Stand
wenn sich jeder verstellt?
Ja, wer von euch geht geradeaus,
wer von euch steht noch auf
wenn alles andere zerfällt?

Er hat seinen Rhythmus,
seinen eigenen Schritt.
Er läuft nicht einfach blind
mit den anderen mit.
Und ihr meint, er sei langsam und widersprüchlich...
Doch was auch passiert, er bleibt immer - der Mann für mich.

Und wer von euch kennt keine Angst,
wer von euch hält noch Stand
wenn sich jeder verstellt?
Ja, wer von euch geht geradeaus,
wer von euch steht noch auf
wenn alles andere zerfällt?

Er behält Zuversicht,
auch wenn etwas mißlingt.
Er flucht wie ein Seemann,
er lacht wie ein Kind.
Ihr meint, er sei seltsam - dabei kennt ihr ihn nicht!
Und was auch passiert, er bleibt immer nur - der Mann für mich

...der Mann für mich.

Anna Depenbusch

Freitag, 29. Juni 2018

Darf keiner sein

Die klügste Figur auf dem Theater ist der Narr, 
denn wer als Narr erscheinen will, darf keiner sein. 

Miguel de Cervantes, Leben und Taten des scharfsinnigen Edlen Don Quixote von la Mancha, 1605


Donnerstag, 28. Juni 2018

dennoch nicht

«Wenn wir auch alle mit einer Schachtel Zündholzer in uns auf die Welt kommen,
sind wir dennoch nicht in der Lage, sie allein zu entfachen.»

Laura Esquivel, Bittersüße Schokolade, 1989


Mittwoch, 27. Juni 2018

Gezeiten - Von Eden


Es gibt nicht viele Strände
Doch dein Herz ist eine Insel
Nimm dir alles was du brauchst
und wir verschwinden
Ich hab die Karte auf der Hand
Du den Weitblick für die Ferne
Wir können erreichen was wir wollen
Dabei sind wir gut

Gerne würd ich dir erzählen
Vom Fallen und Landen
Nur um zu sehen wie bei dir der Stand ist
Entweder kommen sie uns zuvor oder wir davon
Ich will, ich will, ich will, ich will mit dir nicht nur überleben
Wir kommen und gehen wie die Gezeiten
Ich will, ich will, ich will, ich will mit dir nicht nur überleben, nicht nur überleben
Nur ein schönes Leben

Jedes Meer hat seinen Abgrund
Doch dein Herz ist eine Insel
Wir waren schonmal Hals über Kopf
Hatten nichts gegen den Schwindel
Du bist ein Meister im Erfinden
Ich so selten auf den Punkt
Wir können erreichen was wir wollen
Dabei sind wir gut 
Gerne würd ich dir erzählen
Vom Fallen und Landen
Nur um zu sehen wie bei dir der Stand ist
Ich will, ich will, ich will, ich will mit dir nicht nur überleben
Wir kommen und gehen wie die Gezeiten
Ich will, ich will, ich will, ich will mit dir nicht nur überleben, nicht nur überleben
Wir können erreichen was wir wollen
Zwischen den Gezeiten
Es gibt nicht viele Strände
Doch vielleicht können wir hier bleiben
Ich will, ich will, ich will, ich will mit dir nicht nur überleben
Ich will, ich will, ich will, ich will mit dir nicht nur überleben
Wir kommen und gehen wie die Gezeiten
Ich will, ich will, ich will, ich will mit dir nicht nur überleben, nicht nur überleben
Nur ein schönes Leben
Nur ein schönes Leben
Nur ein schönes Leben

Von Eden


Dienstag, 26. Juni 2018

Wie

Wie die Menschen auf bestimmte Ereignisse reagieren,
ist schwer vorauszusehen.
Zuweilen vollzieht sich die Vernichtung Tausender fast unbemerkt.
Zuweilen erschüttert die Ermordung eines einzelnen 
die ganze Welt.

Ilja Ehrenburg, Menschen, Jahre, Leben, 1966 - 1967


Montag, 25. Juni 2018

Hätten wir das Wort...





Hätten wir das Wort,
hätten wir Sprache,
wir bräuchten die Waffen nicht." 

Ingeborg Bachmann

Die Grande Dame der österreichen Lyrik wäre heute 92 Jahre alt geworden. 


Sonntag, 24. Juni 2018

alles zum Bordell

Bei euch wird alles zum Bordell.
In diesem Haus wird alles zum Bordell,
sagte meine Großmutter immer und meinte damit, 
dass uns nichts heilig war.
Der Satz war berühmt in unserer Familie und wurde immer zitiert,
wenn wir über Tote oder über Begräbnisse lachen mussten.

Natalia Ginzburg, Familienlexikon, 1963



Samstag, 23. Juni 2018

zu flanieren

Ich bekomme immer mißtrauische Blicke ab,
wenn ich versuche, 
zwischen den Geschäftigen zu flanieren.
Ich glaube, man hält mich für einen Taschendieb.

Franz Hessel, Spazieren in Berlin, 1929




Freitag, 22. Juni 2018

Wollen

Wollen ist etwas anderes
als bloßes Wünschen und Träumen. 
Man muss bereit sein, für das Gewollte einen Preis zu bezahlen,
und man muss tatsächlich etwas tun.

Zülfü Livaneli, Serenade für Nadja, 2010


Donnerstag, 21. Juni 2018

ist mir Kuß

Das Wort ist mir Umarmung, ist mir Kuß.
Die ich so lange auf dich warten muß
Ich küsse es in jedem deiner Briefe.

Und weine ich, wenn ich es lese, ist 
Es nur, weil du dann wieder bei mir bist
Und ich bin ohne Wunsch. Als ob ich bei dir schliefe. 

Margarete Steffin an Bertolt Brecht, 1933


Mittwoch, 20. Juni 2018

Verrückt?

Die Verrücktheit des Großvaters war verlockend.
Verrückte Menschen erschienen mir freier als normale. 
Sie entzogen sich der lästigen Bewertung durch die Mitmenschen,
die es bald aufgaben, die Verrückten verstehen zu wollen. 
Die sind verrückt, sagten sie und ließen sie in Ruhe. 

Monika Maron, Flugasche, 1981


Dienstag, 19. Juni 2018

neurotisch



Wenn ich drei Tage nicht schreibe,
                                                                werde ich neurotisch. 
                                                                                           
                                                                     Willem Frederik Hermans im Interview mit Cees Nooteboom, 1978


Montag, 18. Juni 2018

zu kurz

Das Leben ist zu kurz, 
um Animositäten zu pflegen und sich auf das Schlechte zu konzentrieren. 

Charlotte Brontë, Jane Eyre, 1847


Sonntag, 17. Juni 2018

diese Narren


Malverbot... Diese Narren,
als ob sie nicht wüßten, 
daß es auch unsichtbare Bilder gibt. 

Siegfried Lenz, Deutschstunde, 1968



Samstag, 16. Juni 2018

Du hängst mein Herz an die Waage

Sag, was wiegt mein Herz? 
Sag, was wiegt der Wind überm Berg? 
Wie schwer wiegt ein Schmerz? 
Der Wind ist gekommen
Hat mein Herz mitgenommen

Inge Müller


Freitag, 15. Juni 2018

was ich will

Ich kann sagen, was ich will,
ich werde nie herausfinden,
warum man schreibt und wie man nicht schreibt. 

Marguerite Duras, Schreiben, 1993


Donnerstag, 14. Juni 2018

Rationale Gewissheit

Diesem Glück nach rationaler Gewissheit hat die westliche Welt schließlich alles geopfert:
ihre Religion, ihr Glück, ihre Hoffnungen und letztlich ihr Leben.

Michel Houellebecq, Elementarteilchen, 1998



Mittwoch, 13. Juni 2018

als wärst du

Das Spiel heißt: «Der Wiederkehrer».
Man spielt es so: nimm die Welt und betrachte sie,
als wärst du gestern gestorben, aber heute noch einmal da, für einen einzigen Tag.
Spiele das so lange, bis es noch wirkt,
danach suche dir ein anderes Spiel.

Terézia Mora, Das Ungeheuer, 2013


Dienstag, 12. Juni 2018

Montag, 11. Juni 2018

Sonntag, 10. Juni 2018

Erkenne dich!

Den Spruch: Erkenne dich!
sollst du nicht übertreiben;
Laß immer unbekannt dir
in dir etwas bleiben.

Friedrich Rückert, Die Weisheit des Brahmanen. Ein Lehrgedicht in Bruchstücken, 1836 - 39


Samstag, 9. Juni 2018

in jeder Schachtel ein Traum...

«Was bewahrst du in diesen Schachteln auf?», fragte ich. 
«Alle meine Träume», sagte der König.
«In jeder Schachtel ist ein Traum. Abends, wenn ich schlafen gehe, nehme ich eine Schachtel aus dem Regal, wenn ich schlafen gehe, nehme ich eine Schachtel aus dem Regal, stelle sie neben mein Bett und nehme den Deckel ab. Dann schlafe ich ein und träume.»

Axel Hacke, Der kleine König Dezember, 1993


Freitag, 8. Juni 2018

Unglück

Die Ungebildeten haben das Unglück,
das Schwere nicht zu verstehen,
dagegen verstehen die Gebildeten häufig das Leichte nicht,
was ein noch viel größeres Unglück ist.

Franz Grillparzer, Aphorismen, um 1850



Donnerstag, 7. Juni 2018

Ich küsse die Sonne, ...

http://www.hildegard-society.org/p/liber-divinorum-operum.html

Ich küsse die Sonne, umarme den Mond
und halte ihn fest; mir genügt,
was sie für mich ersprießen lassen. 
Was sollte ich mehr noch wünschen,
dessen ich gar nicht bedarf? 

Hildegard von Bingen, Genügsamkeit, um 1155

Mittwoch, 6. Juni 2018

Montag, 4. Juni 2018

Il était une fois...

Un souvenir d'enfance... 
Combien d'après-midis passés devant l'écran...