Mitten im grünenden Sommer
zeigt sie die Winterzeit
und das darf sie dann wohl tun.
Mitten im Sommer gibt es
Teergeruch und Duft von Himbeeren
eine braune alte Uhr, die stehengeblieben ist
die Boote mit Wasser gefüllt
und der Bootsmotor, der aufgegeben hat
der herbere Duft der Brennnesseln im Schatten der Scheunen
die Seeschwalbe, die geduldig wieder und wieder
über demselben Wasser kreist
das verlassene Haus an der alten Straße
mit dem abblätternden Tapeten der Zimmer.
Zwei Pferde, die aussehen, als hätten sie
immer schon dort am Heuschober gestanden
der langsam im Boden versinkt.
Der treue Fliederbusch
ist jetzt schon verblüht.
Mitten im Sommer geht da ein Wind
der nur Abschied will.
Lars Gustafsson
aus: Lars Gustafsson, Das Feuer und die Töchter, Hanser, 2014, München