... salut de nouveau

Wieder auf Reisen.
Du fragst oft nach mir.
Ich telephonier
noch vorm Zubettgehen mit dir.


Freu mich auf den Moment,
wenn ich steh in der Tür,

und du läufst mir jauchzend entgegen.

...

Und dann öffne ich meine Arme für dich.
Ja, dann öffne ich meine Arme für dich!


Dann öffne ich meine Arme, Gerhard Schöne (1992)


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Samstag, 26. Januar 2013

Das Unglück



Wenn es dann schließlich eintritt, ist ja alles
schon tausendmal durchdacht und längst besprochen,
hast du dich schon so oft mit deiner Angst verkrochen
und alles durchgerechnet für den Fall des Falles,

daß nun, wo's wirklich ernst wird, nicht einmal ein Pochen
im Hals dir zeigt, wie es mit Urgewalt 
dich überkommt. Mit einem Herz aus Glas, ganz kalt,
tust du und läßt, was du dereinst versprochen,

und lebst ansonsten einfach weiter. Erst nach Wochen
fällt dir ein Wimmern auf, wie es ununterbrochen
ans Ohr dir dringt. Doch nebenan der Raum ist leer,

und wie du schließlich merkst, du selber bist es, der 
ganz leis' zu hören ist, da wird dir jählings schwer 
ums Herz, und erst in diesem Augenblick ist es gebrochen. 

Matthias Politycki






Mittwoch, 23. Januar 2013

Mittsommerduft


Nach diesem großen Tanz mit dem Regen
atmet die Erde so heftig,
daß die Scheiben beschlagen,
hängt die Luft so schwer und voller Honig,
als wärst du am Mittag des Mittsommertages
in ein Rosenlabyrinth geraten.

Dabei ist hier keine einzige Rose zu sehen,
und wie du dich umblickst, wen du 
umarmen könntest, um bei diesem Duft 
nicht ins Taumeln zu geraten, ist keiner da.

Auch der Weg hinaus aus dem
Irrgarten dieses Tages
muß dir allein gelingen;
        um dich in die Büsche zu schlagen, bist du
        um einen Baum zu umarmen, bist du 
noch nicht einsam genug. 

Matthias Politycki

Sonntag, 20. Januar 2013

Kleine Nachtmusik


Am Abend wird das Meer dann wieder blauer
und tiefer als am Tag gedacht, poliert
und still wie morgens, hast du's je kapiert?
Und? Hast du ihn gespürt, den dunklen Schauer?

Am Abend schmeckt die allerletzte Kippe
beinah so bitterscharf und grauenhaft
wie einst die erste, die du je gepafft - 
vor dir die Nacht nur mehr als allerletzte Klippe.

Und? Hast du dir daraus auch irgendwann
vernichtend deinen Schluß gezogen?
Hast dir nichtsdestoweniger sodann

etwas Beruhigendes zurechtgesogen?
Sitzt weiterhin am Meer mit Zigarette
und rauchst mit deinem Schicksal um die Wette

Matthias Politycki



Ich möchte vor Wut in der Luft zerspringen,
vor Wut und vor Trauer,
und das Schlimmste daran - du weißt es. 
Denn du trägst Schuld daran. 
L.


Samstag, 19. Januar 2013

Des Teufels Amulett


Dir schenke ich mein Herz, nur für den Fall,
daß du mal eines brauchen solltest,
und dazu noch alles, was ich sonst noch habe (doch
das ist fast nichts), gesetzt, du wolltest
noch mehr, so nimm's! Nimm jedes meiner Worte mit, 
das ich dir zugeflüstert, zugedacht
am Morgen, Mittag, Abend, in der Nacht,
nimm jede kleinste Silbe, meine ganze Liebe,
so daß - verstummt bis an das Ende meiner Tage - 
ich nur ein leeres Blatt noch wär' im wirren Weltgetriebe,
wenn ich nicht wüßte, nicht ganz sicher wüßte,
daß ich dich noch mal wiedersehen müßte
in dieser oder jener Welt - 

Matthias Politycki