... salut de nouveau

Wieder auf Reisen.
Du fragst oft nach mir.
Ich telephonier
noch vorm Zubettgehen mit dir.


Freu mich auf den Moment,
wenn ich steh in der Tür,

und du läufst mir jauchzend entgegen.

...

Und dann öffne ich meine Arme für dich.
Ja, dann öffne ich meine Arme für dich!


Dann öffne ich meine Arme, Gerhard Schöne (1992)


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Dienstag, 28. Februar 2017

HEUTE IST SONNTAG.

Heute holten sie mich das erste Mal aus dem Bau 
ins Helle. Das erste Mal im Leben
sah ich den Himmel so weit von mir fort,
                                so blau,
                                so offen,
                                und stand verdutzt auf der Stelle.
Ich setzte mich still auf die Erde
mit dem Rücken zur Wand.
Ein Augenblick ohne Sorgen,
kein Kampf, keine Freiheit, keine Frau.
Die Erde, ich und die Sonne...
Glücklich, diesen Morgen...


Nâzım Hikmet, 1938


Sonntag, 19. Februar 2017

Auf einer Insel

Mit Purpurflügeln
streift der Sommer 
mein Herz

Ich liege auf einer Insel
die keinen Namen hat
in einem namenlosen Meer

Fischer besuchen mich 
und sprechen Gedichte 
Ich bemühe mich
sie zu erlernen

Ein Delphin bringt mir 
Grüße von Freunden
Sie laden mich ein
allein ich 
kann nicht schwimmen

Rose Ausländer


Freitag, 17. Februar 2017

Im Aquarium der Liebe

Unsere fischigen Körper
schlängeln sich einer am anderen.
Deine Wasserhaut schwimmt im Schlaf
neben der meinen
deine Schuppen leuchten im mondigen Licht
das einfällt durch die Ritzen
Durchsichtige Wesen schweben wir
hineingeworfen in das Wasser unseres vereinten Atems.
Die Flossen unserer Arme und Beine berühren sich im Morgengrauen
im Sauerstoff und der Wärme
die aufsteigt aus den weißen Algen
mit denen wir uns schützen vor Kälte.
An irgendeinem Punkt der Strömung
finden wir uns
glänzende Fische nähern sich den offenen Augen
winden sich und beschnuppern die bebenden Kiemen.

Ich schnappe nach dem Angelhaken deines Mundes
werde wach 
und verliere die Rückenflosse
den Schwanz der Sirene.

Gioconda Belli