... salut de nouveau

Wieder auf Reisen.
Du fragst oft nach mir.
Ich telephonier
noch vorm Zubettgehen mit dir.


Freu mich auf den Moment,
wenn ich steh in der Tür,

und du läufst mir jauchzend entgegen.

...

Und dann öffne ich meine Arme für dich.
Ja, dann öffne ich meine Arme für dich!


Dann öffne ich meine Arme, Gerhard Schöne (1992)


Samstag, 26. Mai 2012

Kommendes


Während ich marschiere, den Tornister auf dem Rücken, den Kopf gesenkt, sehe ich am Rand der Straße in den klaren Regenpfützen das Bild der hellen seidenen Bäume, und es ist in diesem zufälligen Spiegel stärker als in Wirklichkeit. Eingebettet in den braunen Boden liegt da ein Stück Himmel, Bäume, Tiefe und Klarheit, und ich erschauere plötzlich. Zum erstenmal seit langer Zeit fühle ich wieder, daß etwas schön ist, daß dieses hier einfach schön ist, schön und rein, dieses Bild in der Wasserlache vor mir - und in diesem Erschauern steigt mir das Herz hoch, alles fällt für diesen Augenblick ab, und jetzt spüre ich es zum ersten Male: Frieden - sehe es: Frieden - empfinde es ganz: Frieden. Der Druck weicht, der nichts freigab bisher, ein Unbekanntes, Neues fliegt auf, Möwe, weiße Möwe Frieden, zitternder Horizont, zitternde Erwartung, erster Blick, Ahnung, Hoffnung, Schwellendes, Kommendes: Frieden.
    Ich schrecke auf und blicke mich um; dahinten liegen nun meine Kameraden auf den Tragbahren und rufen immer noch. Es ist Frieden, und sie müssen trotzdem sterben. Ich aber bebe vor Freude und schäme mich nicht. Sonderbar ist das...
    Vielleicht ist nur deshalb immer wieder Krieg, weil der eine nie ganz empfinden kann, was der andere leidet.

Erich Maria Remarque, Der Weg zurück, Berlin, 1988, Aufbau Verlag

http://www.youtube.com/watch?v=GICLQwmrOW4