Komm,
laß die Tür mich leise nach dir schließen.
Der Tag war
schwer. Mag er nun draußen stehn.
Laß nur den Regen ruhig
weiterfließen,
Wir sind zu zwein. Was kann uns schon geschehn?
Laß
andre schwärmen von dem Glanz der Sterne.
Mich freut schon, wie
das Licht der Lampe fällt.
- Glaubst du es endlich nun, daß
keine Ferne
Versprochnes hält?
Tat
dir das weh? Hat uns der Herbst verändert?
Ja, unsre Träume
welken mit der Zeit,
Und man begnügt sich mit der
Wirklichkeit,
Wenn man ganz ehrlich durch die Jahre schlendert.
...
Wie still! Der Wecker tickt nur, wenn wir schweigen.
Der einzge
Baum vor unserm Fenster rauscht.
Und wenn man in den Hof
hinunterlauscht,
Klingt's fern, als würde einer Chopin geigen.
Nein.
Dummes Zeug! Es fiel mir nur so ein.
(Kein '«Rückfall», wie
du meinst, in die Romantik!)
Das wird gewiß im Grandhotel
Atlantic
Von nebenan das Kitsch-Orchester sein.
Ach,
liefst du nur nicht mit nervösen Schritten
Von Wand zu Wand.
Und ließest mich allein.
Wenn sich die Zwei in mir nicht wieder
stritten,
Würd ich jetzt schweigen und dir nahe sein.
So
geht der Abend wieder mal daneben.
Ein Kind darf sagen: «Wills
nie wieder tun!»
Ich bin so müd von diesem bißchen Leben
Und
habe nicht die Ruhe, auszuruhn ...
Mascha Kaléko