Der Salzstreuer auf dem Tisch ist gefüllt. Licht brennt,
und der Geruch von Pfeifentabak zieht durch die Räume.
Der Wein hat Aroma und Farbe der heimischen Böden.
An der Wand eine Spinne, nein zwei, und die Schutzheiligen
wachen in ihren Nischen, in den Ställen rumort das Vieh.
Der Wind, der vom Meer kommt, trägt die Namen
längst vergessener Götter wieder an Land.
Flache Dächer, vom Rauch der Kamine geschwärzt,
ein klappriger Lieferwagen lehnt an der Mauer.
Das Radio bringt Nachrichten in einer fremden Sprache,
nachdem die vertraute Musik plötzlich abbricht.
Die Kinder schlafen jetzt, und die Liebenden warten,
daß auch die Alten zu Bett gehn. Die Kerzen sind
runtergebrannt. An den Fenstern klappern die Läden,
die Treppe knarrt. Die Stiefel stehen neben der Tür.
Thomas Böhme, Nachklang des Feuers, Druckhaus Galrev, 2005, Berlin