auf und
lächelte. Bis ich sah, wo ich war.
Ein fremdes
Schlafzimmer. Über mir eine Wanduhr,
deren Ticken
mich die ganze Nacht genervt hatte. Auf der
Kommode neben
dem Bett lag kein Zettel. Es duftete nicht
nach Kaffee.
Niemand küsste mich wach. Niemand legte
sich noch mal
zu mir. Niemand verpasste mir einen süßen
Blick wegen
letzter Nacht.
Nachts ließen
One-Night-Stands einen bisweilen vergessen,
dass es nicht
die Frau des Lebens war, die da so schön
seufzte. Doch
das Morgenlicht rückte das Verhältnis
zurecht. Bloß
zu Besuch.
Ich rollte
mich aus dem Bett, griff nach meine Hose und
dachte an
Nele. Sie war immer noch die Frau, an die ich
dachte, wenn
ich mich bei einer anderen einsam fühlte.
Vielleicht
fühlte ich mich auch bei den anderen einsam,
weil ich immer
noch an Nele dachte. Das ist das Problem
mit der großen
Liebe - sie versaut einen für die kleinen.
Michel
Birbaek, Nele und Paul, Bastei Lübbe, 2009, Köln