... salut de nouveau

Wieder auf Reisen.
Du fragst oft nach mir.
Ich telephonier
noch vorm Zubettgehen mit dir.


Freu mich auf den Moment,
wenn ich steh in der Tür,

und du läufst mir jauchzend entgegen.

...

Und dann öffne ich meine Arme für dich.
Ja, dann öffne ich meine Arme für dich!


Dann öffne ich meine Arme, Gerhard Schöne (1992)


Samstag, 18. August 2012

Die Farbe des Mondes


"Welche Farbe hat die Traurigkeit?", fragte der Stern den Kirschbaum und schwankte auf der Faser einer Wolke. "Hast du nicht gehört? Ich habe dich gefragt, welche Farbe die Traurigkeit hat."
"Sie hat die Farbe, die das Meer zu der Stunde annimmt, wenn sich die Sonne in seine Umarmung neigt. Ein tiefes Blau."
"Welche Farbe haben die Träume?"
"Die Farbe des Mittags, mein Sternchen."
"Und die Einsamkeit?"
"Die Einsamkeit ist veilchenfarben."
"Wie schön die Farben sind! Ich werde dir einen Regenbogen schenken, den du dir überwerfen kannst, wenn du frierst."
Der Stern schloß seine Augen und ruhte sich aus.
"Und die Liebe? Ich habe vergessen, dich zu fragen, welche Farbe hat die Liebe?"
"Die Farbe, die Gottes Augen haben.", antwortete der Baum.
"Welche Farbe hat die Leidenschaft?"
"Die Leidenschaft hat die Farbe des Mondes, wenn es Vollmond ist."
"Die Leidenschaft hat die Farbe des Mondes..., ach so!", sagte der Stern.
Er schaute weit ins Leere. Und weinte.

Alkyoni Papadaki, Die Farbe des Mondes, Kalendis Verlag, 1991, Athen