Und ich überlebte, weil ich mit Absicht vergaß. Meine Geschichte begann an einem Kalendertag - dem 2. Juli 1977 - und endete an einem Kalendertag - dem 14. Februar 1978 -, doch in der Zeit dazwischen gab es keinen Kalender. Ich zählte weder Tage noch Wochen noch Monate.
Die Zeit ist eine Illusion, die uns nur atemlos macht. Ich überlebte, weil ich vergaß, dass es so etwas wie Zeit überhaupt gab.
Woran ich mich erinnere, das sind Ereignisse und Begegnungen und Routinen, Meilensteine, die hie und da aus dem Ozean der Zeit auftauchten und sich in mein Gedächtnis einprägten. Der Geruch von abgefeuerten Signalraketen, Gebete bei Tagesanbruch, das Töten von Schildkröten und die Biologie von Algen beispielsweise. Und vieles andere mehr. Aber ordnen kann ich meine Erinnerungen nicht. Sie sind und bleiben ein Durcheinander.
Yann Martel, Schiffbruch mit Tiger, Suhrkamp Verlag, 2001, Frankfurt am Main
Nous venons, restons une petite éternité, allons ensemble et disparaissons un jour en nous perdant de vue.
Ce qui nous reste sont des photographies et le savoir subséquent de la beauté unique de cet instant-là.
Merci pour un miracle longtemps disparu.
L.