... salut de nouveau

Wieder auf Reisen.
Du fragst oft nach mir.
Ich telephonier
noch vorm Zubettgehen mit dir.


Freu mich auf den Moment,
wenn ich steh in der Tür,

und du läufst mir jauchzend entgegen.

...

Und dann öffne ich meine Arme für dich.
Ja, dann öffne ich meine Arme für dich!


Dann öffne ich meine Arme, Gerhard Schöne (1992)


Mittwoch, 9. Januar 2013

Brief vom Land (April)



Schön ist es, dir zu schreiben
Aus der Verlassenheit.
Die Wiesen hintern Fensterscheiben
Gehn Kilometer weit.

Die Stadt liegt mir im Magen
Mit ihrem öden Krach.
Bin schlaflos schon seit Tagen,
Nicht müde und nicht wach.

Seh dich durch Straßen fahren
Im gelben Autobus.
Als wären wir seit Jahren
Getrennt, bis ganz zum Schluß.

Nur Stille hier, seit Tagen
Kein Brief, kein Telefon,
Nicht sprechen, hören, fragen,
Das Herz, nur monoton.

Nun sind wir zwei uns ferne.
Die Flucht ist selbst gewählt.
Die Wolken und die Sterne
Sind längst schon abgezählt.

Was ich besaß, das störte.
Was ich ersehnt, war weit.
Nur was mir nicht gehörte
Blieb eine Kostbarkeit.

Verketzert sind die Frommen,
Verbrannt, was einst noch fror,
Es kann nur nah sich kommen,
Was fern sich war, zuvor.

Denn wärst du hier geblieben,
Dann wärn wir schon entzweit,
Es gehn die grünen Wiesen
Hier Kilometer weit.

Hans-Eckardt Wenzel