Wir begegnen uns höflich, sagen: Wie nett, sich nach Jahren wiederzusehen.
Unsere Tiger trinken Milch. Unsere Habichte laufen zu Fuß. Unsere Haie ertrinken im Wasser. Unsere Wölfe gähnen am offenen Käfig.
Unsere Schlangen haben sich freigeschüttelt von Blitzen, die Affen von Einfällen, die Pfauen von Federn. Die Fledermäuse sind längst schon aus unseren Haaren geflüchtet.
Wir verstummen mitten im Satz, hilflos lächelnd. Unsereiner hat sich nichts mehr zu sagen.
Vieles verdanke ich denen, die ich nicht liebe. Erleichterten Seufzer, mit dem ich quittiere, daß jemandem anders sie nahestehn. Die Freude, weil nicht ich der Wolf ihrer Schafe bin. Friede mit ihnen und Freiheit mit ihnen, denn das kann die Liebe nicht geben, nicht nehmen. Auf sie warte ich nicht vom Fenster zur Tür. Geduldig fast einer Sonnenuhr gleich begreife ich, was Liebe nicht greift, verzeih ich, was Liebe niemals verziehe. Von erster Bewegung zum Brief verfließt nicht die Ewigkeit, bloß ein paar Tage und Wochen. Reisen mit ihnen sind immer gelungen, gelungen die gemeinsam gehörten Konzerte, die besuchten Kathedralen, die klar umrissenen Landschaften. Und wenn wir uns trennen die sieben Berge und Flüsse, so sind das Berge und Flüsse, nachprüfbar auf der Karte. Ihnen vor allem gebührt das Verdienst, daß ich in drei Dimensionen lebe, in einem unpoetischen, untheoretischen Raum, mit einem Horizont, der wahr ist, denn er bewegt sich. Selber wissen sie nicht, wieviel sie in leerer Hand tragen. "Nichts schulde ich ihnen", würde die Liebe sagen zu diesem Stoff. Wisława Szymborska aus: Wisława Szymborska, Vokabeln. Gedichte, Volk und Welt Verlag, 1979, Berlin
Einst hatten wir die Welt im Nu gewußt: - sie war so klein, daß zwei im Händedruck sie fassen konnten, so leicht, daß sie mit einem Lächeln sich beschreiben ließ, so einfach wie das Echo alter Wahrheit in Gebeten.
Die Geschichte hat uns keine Siegerfanfare geschmettert: sie hat uns schmutzigen Sand in die Augen gestreut. Weite und blinde Straßen lagen vor uns bitteres Brot, vergiftete Brunnen.
Unsere Kriegsbeute ist das Wissen von dieser Welt: - sie ist so groß, daß zwei im Händedruck sie fassen können, so schwer, daß sie mit einem Lächeln sich beschreiben läßt, so seltsam wie das Echo alter Wahrheiten in Gebeten.
Es gelüstete ihn nach Glück, es gelüstete ihn nach Wahrheit, es gelüstete ihn nach Ewigkeit, da schaut her! Kaum unterschied er Traum von Wirklichkeit, kaum kam er dahinter, er sei doch er, kaum hatte er mit der Hand, der Herkunft nach Flosse, den Feuerstein und die Rakete geschnitzt, er, in einem Löffel Ozean leicht zu ertränken, zu wenig komisch sogar, um die Leere lachen zu machen, der nur mit den Augen sieht, der nur mit den Ohren hört; seiner Rede Rekord ist der Konditionalis, er tadelt mit dem Verstand den Verstand, mit einem Wort: fast niemand, aber er hatte sich die Freiheit, das Allwissen und das Sein in den Kopf gesetzt jenseits des unklugen Fleisches, da schaut her! Denn vorhanden ist er wohl, er kam in Wahrheit vor auf einem der provinziellen Sterne. Auf seine Art vital und ziemlich rührig. Als eine mickrige Mißgeburt des Kristalls - recht ernst erstaunt. Als einer mit schwieriger Kindheit in den Zwängen der Herde - schon gar nicht so übel einzeln. Da schaut her! Nur weiter so, weiter und sei es für einen Moment, ein kurzes Aufblitzen einer kleinen Galaxis! Es zeige sich endlich im großen und ganzen, was er sein wird, da er ist. Und er ist - verbissen. Verbissen, zugegeben, sehr. Mit diesem Ring in der Nase, in dieser Toga, in diesem Pullover. Hundert Freuden, komme was wolle. Armes Ding. Leibhaftiger Mensch. Wisława Szymborska aus: Wisława Szymborska, Deshalb leben wir, Suhrkamp, 1980, Frankfurt am Main
Ich glaube an die große Entdeckung. Ich glaube an den Menschen, der die große Entdeckung macht. Ich glaube an die Angst des Menschen, der die große Entdeckung macht.
Ich glaube an die Blässe seines Gesichts, an seinen Brechreiz, den kalten Schweiß auf der Lippe.
Ich glaube an das Verbrennen der Niederschriften, an ihr Verbrennen zu Asche, zur letzten.
Ich glaube an das Verschütten der Zahlen, ihr reueloses Verschütten.
Ich glaube an die Eile des Menschen, an die Genauigkeit seiner Bewegung, an seinen unbezwungenen Willen.
Ich glaube an das Zerschlagen der Tafeln, an das Vergießen der Flüssigkeiten, an das Verlöschen der Flamme.
Ich meine, daß es gelingen wird, und daß es dann nicht zu spät sein wird, und daß sich die Sache ganz ohne Zeugen abspiele wird.
Niemand wird es erfahren, ich bin dessen sicher, weder die Ehefrau noch die Wand, auch nicht der Vogel, er könnte es sonst verpfeifen.
Ich glaube an die lässige Hand, ich glaube an die verpfuschte Karriere, ich glaube an die vertane Arbeit vieler Jahre, ich glaube an das ins Grab genommene Geheimnis.
Mir kreisen diese Worte über den Regeln. Sie suchen keine Stütze bei den Exempeln. Mein Glaube ist fest, blind und ohne Begründung.
Am Feldweg liegt ein toter Käfer. Er hat die sechs Beine sorgsam auf dem Bauch gefaltet. Statt des Wustes von Tod - Sauberkeit und Ordnung. Gemäßigt ist das Grauen dieses Anblicks, die Reichweite streng lokal von der Quecke zur Minze. Die Trauer teilt sich nicht mit. Der Himmel ist blau. Unserem Frieden zuliebe sterben die Tiere nicht, sie krepieren den seichteren Tod. Sie verlieren, wir wollen es glauben, weniger Welt und Gefühl, verlassen, so will uns scheinen, die weniger tragische Bühne. Ihre fügsamen Seelen schrecken uns nicht in der Nacht. Sie schätzen Distanz. Sie kennen die mores. Und also glitzert der tote Käfer, unbeweint, am Weg in der Sonne. Es genügt, an ihn soviel zu denken wie hinzusehn: er liegt, als wäre ihm nichts von Bedeutung passiert. Bedeutung haben angeblich wir, nur unsere Leben, nur unser Tod, der Tod, der erzwungenen Vorrang genießt.
"La Pologne? La Pologne? Schrecklich kalt dort, nicht wahr?", fragte sie mich und atmete sofort leichter. Es gibt jetzt so viele von diesen Ländern, daß es am sichersten ist, über das Klima zu sprechen. "Oh ja", möchte ich ihr antworten, "die Dichter meines Landes schreiben in Handschuhn. Ich behaupte nicht, sie zögen sie niemals aus; wenn der Mondschein wärmt, dann schon. In ihren Strophen, vom lauten Getöse skandiert, denn nur Getöse dringt durch das Heulen der Stürme, besingen sie das einfache Leben der Seehundhirten. Die Klassiker wühlen mit Tintenzapfen in festgetretenen Dünen. Der Rest, die Dekadenten, beweint das Schicksal der kleinen Sterne aus Schnee. Wer sich ertränken will, muß zum Beil greifen, um eine Wake zu schlagen. So ist das, meine Liebe." So möchte ich ihr antworten. Aber ich vergaß, was Seehund auf französisch heißt. Ich bin mir auch des Zapfens und der Wake nicht ganz sicher. "La Pologne? La Pologne? Schrecklich kalt dort, nicht wahr?" - "Pas du tout", antwortete ich eisig.
ICH LEHRE das Schweigen in allen Sprachen nach der Methode der Betrachtung des Sternenhimmels, des Sinanthropus, der Heupferdchensprünge, der Säuglingsnägel, des Planktons, der Schneeflocke. ICH STELLE die Liebe wieder her Achtung! Okkasion! Auf vorjährigem Rasen im Sonnenlicht bis zur Kehle liegt ihr beim Tanz des Windes (des vom vergangenen Jahr, des Tanzmeisters eurer Haare). Offerten unter: Traum. FÜR DAS VERSPRECHEN meines Mannes, der euch verführt hat mit Farben der volkreichen Welt, ihrem Lärm, dem Lied vor dem Fenster, dem Hund jenseits der Wand: ihr würdet nimmer allein sein im Dunkel und in der Stille und ohne Atem - komm ich nicht auf. Nacht, Witwe des Tags.
Er sah, sein Blick gab mir Schönheit, und ich empfing sie als die meine. Glücklich, verschlang ich einen Stern.
Ich ließ es geschehen, daß er mich ausdachte zum Ebenbild der Spiegelung in seinen Augen. So tanze ich, tanze in dem Geflatter plötzlicher Flügel. Tisch ist Tisch, Wein ist Wein im Glas, das ein Glas ist und stehend auf dem Tisch steht. Aber ich bin imaginär, unglaublich imaginär, imaginär bis ins Blut. Ich erzähl ihm, was er will: von Ameisen die an der Liebe sterben unter dem Sternbild der Pusteblume. Ich schwöre, daß weiße Rosen, mit Wein besprengt, singen. Ich lache, neige den Kopf behutsam, als überprüfte ich eine Erfindung. Ich tanze, tanze in der staunenden Haut, in der Umarmung, die mich erschafft. Eva aus Rippe, Venus aus Schaum, Minerva aus Jovis' Haupt waren wirklicher. Blickt er an mir vorbei, such ich mein Spiegelbild an der Wand. Dort seh ich nur einen Nagel, kein Bild.
Es hätte geschehen können. Es hätte geschehen müssen. Es war schon geschehen. Später. Näher. Ferner. Es ist nicht dir geschehen. Du überlebtest, denn du bist der erste gewesen. Du überlebtest, denn du bist der letzte gewesen. Weil selbst. Weil die Menschen. Weil links. Weil rechts. Weil Regen. Weil Schatten. Weil Sonne. Zum Glück gabs den Wald. Zum Glück keine Bäume. Zum Glück das Gleis, den Haken, den Balken, die Bremse, die Nische, die Kurve, den Millimeter, eine Sekunde. Zum Glück schwamm ein Strohhalm im Wasser. Infolge, deswegen, und dennoch, trotzdem. Was wär, wenn das Hand, das Bein, einen Schritt, eines Haares Breite vom Zufall. Also du bist? Stracks aus dem noch durchlässigen Moment? Das Netz aus einer Masche, und du durch diese Masche? Ich kann mich nicht genug darüber wundern, schweigen. Höre, wie schnell mir dein Herz schlägt. Wisława Szymborska aus: Wisława Szymborska, Salz. Gedichte, Suhrkamp Verlag, 1973, Frankfurt
Er kam nach Hause. Sagte kein Wort. Klar, daß er Ärger hatte. Legte sich unausgezogen hin. Verbarg den Kopf in der Decke. Zog seine Knie an. Er ist etwa vierzig, doch nicht in diesem Moment. Er ist nicht mehr als damals im Mutterleib, hinter den sieben Häuten, im schützenden Dunkel. Morgen wird er den Vortrag halten über Homöostase in der metagalaktischen Kosmonautik. Vorläufig liegt er zusammengerollt und schläft. Wisława Szymborska aus: Wisława Szymborska, Salz. Gedichte, Suhrkamp Verlag, 1973, Frankfurt
Im Traum male ich wie Vermeer van Delft. Ich spreche fließend Griechisch, nicht nur mit Zeitgenossen. Ich fahre Auto, das mir gehorcht. Ich bin begabt, schreibe große Poeme. Ich höre Stimmen, wie die heiligen Väter, nicht minder. Ihr würdet staunen über die Herrlichkeit meines Klavierspiels. Ich fliege, wie man es muß, als aus mir heraus. Fallend vom Dach, falle ich weich ins Grüne.
Es macht mir nichts aus, unter dem Wasser zu atmen. Ich beklage mich nicht: ich habe Atlantis entdeckt. Es freut mich, daß ich im Sterben immer wieder erwache. Gleich nach Ausbruch des Krieges dreh ich mich um, auf die bessere Seite. Ich bin, doch muß ich es nicht, ein Kind der Epoche. Vor einigen Jahren sah ich zwei Sonnen, Und vorgestern einen Pinguin. Vollkommen deutlich. Wisława Szymborska aus: Wisława Szymborska, Salz. Gedichte, Suhrkamp Verlag, 1973, Frankfurt
Ich
verrichtete die alltäglichen Dinge,
als wäre das alles, was
ich zu tun habe.
Einatmen, Ausatmen, Schritt für Schritt,
Pflichten,
aber ohne einen Gedanken, der weiter reichte
als
zum Verlassen des Hauses und zur Rückkehr,
Die Welt hätte
als verrückte Welt wahrgenommen werden können,
aber ich nahm
sie nur für den täglichen Bedarf.
Weder »wie« noch
»warum«,
woher sie eigentlich kommt
und wozu sie so viele
lebhafte Details braucht.
Ich war wie ein zu flach in die
Wand geschlagener Nagel
oder
(hier ein Vergleich, der mir
fehlte).
Eine Veränderung nach der anderen vollzog sich
selbst im beschränkten Feld eines Augenblicks.
Am
jüngeren Tisch, mit der um einen Tag jüngeren Hand,
wurde das
gestrige Brot anders geschnitten.
Die Wolken wie nie und
der Regen wie nie,
fiel er doch in anderen Tropfen.
Die
Erde drehte sich um ihre Achse,
aber in einem jetzt für immer
verlassenen Raum.
Das dauerte gut vierundzwanzig Stunden.
1440 Minuten Gelegenheit.
86 400 Sekunden zur
Einsicht.
Das kosmische Savoir-vivre
wenn
es auch über uns schweigt,
so verlangt es doch etwas von
uns:
ein wenig Aufmerksamkeit, ein paar Sätze Pascal
und
unsere verwunderte Teilnahme an diesem Spiel
mit unbekannten
Regeln.
Wisława Szymborska
Aus
dem Polnischen von Renate Schmidgall.
Aus: Glückliche Liebe
und andere Gedichte. Berlin: Suhrkamp Verlag 2012.
Stell
dir vor, was ich geträumt habe. Scheinbar alles genau wie bei
uns.
Boden unter den Füßen, Wasser, Feuer, Luft,
Vertikale,
Horizontale, Dreieck, Kreis,
linke und rechte Seite.
Das
Wetter erträglich, die Landschaft nicht schlecht
und eine Menge
mit Sprache begabter Wesen.
Doch ihre Sprache anders als auf der
Erde.
In den Sätzen herrscht die Wirklichkeitsform.
Die
Namen decken sich exakt mit den Dingen.
Nichts hinzuzufügen,
nichts wegzunehmen, zu ändern oder umzustellen.
Die Zeit
ist immer die auf der Uhr.
Vergangenheit und Zukunft haben
engen Spielraum.
Für Erinnerungen eine einzige vergangene
Sekunde,
für Vorhersagen eine zweite,
die soeben
beginnt.
Worte - nur die nötigsten. Nie eins zuviel,
und
das bedeutet - keine Poesie,
keine Philosophie und keine
Religion.
Solcher Unfug kommt dort nicht in Frage.
Nichts,
was man sich nur vorstellen
oder mit geschlossenen Augen sehen
kann.
Wenn man sucht, dann das, was auf der Hand
liegt.
Wenn man fragt, dann danach, worauf es eine Antwort
gibt.
Sie würden sich sehr wundern,
wenn sie sich wundern
könnten,
daß es irgendwo Gründe zum Wundern gibt.
Das
Stichwort »Unruhe« gilt bei ihnen als obszön,
es hätte
nicht den Mut, sich im Wörterbuch zu finden.
Die Welt
erscheint klar
selbst bei tiefster Dunkelheit.
Sie
wird jedem gewährt, zu erschwinglichem Preis.
Niemand verlangt
an der Kasse den Rest.
Aus Gefühlen: Befriedigung. Und
nichts in Klammern.
Leben mit einem Punkt am Ende. Und das
Dröhnen der Galaxien,
Gib zu, etwas Schlimmeres
kann
dem Dichter nicht passieren.
Und dann nichts Besseres
als
schnell aufzuwachen.
Wisława Szymborska
Aus
dem Polnischen von Renate Schmidgall.
Aus: Glückliche Liebe
und andere Gedichte. Berlin: Suhrkamp Verlag 2012.
Angeblich
las er zur Entspannung Romane.
Doch er stellte Ansprüche:
Sie
durften nicht traurig enden.
Wenn er auf einen traurigen
stieß,
warf er ihn wütend ins Feuer.
Ob’s stimmt
oder nicht –
ich glaub es gern.
Sein Geist durchmaß
so viele Gebiete und Zeiten,
er sah sich so viele ausgestorbene
Gattungen an,
Triumphe der Stärkeren über die Schwächeren,
so
viele Überlebensversuche,
früher oder später vergeblich,
daß
er sich zumindest von der Fiktion
und ihrer Mikroskala
mit
Recht ein Happy-End erhoffte.
Also unbedingt: ein
Lichtstrahl hinter den Wolken,
die Geliebten wieder vereint, die
Familien versöhnt,
die Zweifel zerstreut, die Treue
belohnt,
das Vermögen zurückgewonnen, die Schätze
ausgegraben,
die Nachbarn zerknirscht über ihre Sturheit,
der
gute Name wiederhergestellt, die Habgier beschämt,
die alten
Jungfern an ehrbare Pastoren vergeben,
die Intriganten auf die
andere Halbkugel verbannt,
die Dokumentenfälscher von der
Treppe gestoßen,
die Mädchenverführer auf dem Weg zum
Altar,
die Waisen in Obhut, die Witwen beruhigt,
der
Hochmut ganz klein, die Wunden verheilt,
die verlorenen Söhne
an den Tisch gebeten,
der bittere Kelch ins Meer geleert,
die
Taschentücher naß von Freudentränen,
allgemeines Singen und
Musizieren,
und das Hündchen Fido,
schon im ersten Kapitel
verschwunden –
möge es wieder durchs Haus laufen
und
fröhlich bellen.
Wisława Szymborska
Aus
dem Polnischen von Renate Schmidgall.
Aus: Glückliche Liebe
und andere Gedichte. Berlin: Suhrkamp Verlag 2012.
beginnen
Regenwolken aufzuziehen.
Die Sicht wird schlecht sein.
Die
Straßen glatt.
Allmählich, im Laufe des Tages,
unter
dem Einfluß eines Hochs von Norden
sind örtlich Aufheiterungen
möglich.
Doch bei starken und wechselhaften Windstößen
kann
es Gewitter geben.
In der Nacht
klart es fast im
ganzen Land auf,
nur im Südwesten
sind Niederschläge
nicht auszuschließen.
Die Temperatur wird merklich
fallen,
dafür steigt der Luftdruck.
Der nächste
Tag
verspricht sonnig zu werden,
obwohl jene, die
leben,
noch einen Regenschirm brauchen.