Drei
Tage Ruhe vor mir. Kiefernnadeln-Harken im Garten bei wolkigem
Himmel, Herbst-Geruch in der Nase. Was für eine Erleichterung –
wie einfach die Dinge hier wieder sind. Einfach-schön, wieder zu
Hause Kind zu sein, sorglos und frei. Die noch unbezahlte Miete in
meiner neuen Stadt, der noch leere Kühlschrank? Ganz gleich, es
werden sich Lösungen finden lassen. Erst einmal – Laub harken,
Bahn um Bahn. Einfach und schlicht. Und doch – welch atemloses
blindes Spiel. Danke, Rilke. Mögest du dich bitte nicht in deinem
Raroneser Grab umdrehen.
Noch
eine Reihe und noch eine. Beruhigend.
Hardy
kommt mir in den Sinn. Hardy, dessen gute, aber verschmitzte Frage
„Wann muss ich nicht mehr Rasenmähen, um zu Hause willkommen zu
sein?“ ich seinerzeit nur mit einem Lächeln bedacht hatte. An
Hardy: Nie. Immer wieder werden wir aus dem Zug steigen, umarmt und
dann mit einem Rasenmäher oder einer Harke versehen werden. Und
genau das wird Zuhause bleiben; einige Tage in einer gewissen
Rasenmäher-Sorglosigkeit.
Es
wird dunkel. Ein vertrauter Ruf aus der Küche: Kommt doch endlich, der Salat ist fertig!
Und
zum Abendbrot Deep Purple. Alles wie immer. Wie gut.
[5.
Oktober 2012] Luise