... salut de nouveau

Wieder auf Reisen.
Du fragst oft nach mir.
Ich telephonier
noch vorm Zubettgehen mit dir.


Freu mich auf den Moment,
wenn ich steh in der Tür,

und du läufst mir jauchzend entgegen.

...

Und dann öffne ich meine Arme für dich.
Ja, dann öffne ich meine Arme für dich!


Dann öffne ich meine Arme, Gerhard Schöne (1992)


Montag, 3. Dezember 2012

drei tage

drei tage
habe ich nicht
mit dir gesprochen
welch eine ferne
dass ich selbst
den neumond vergesse
der als sichel
im schwarz schwebt
ein schwert über mir
gehalten von deiner
unsichtbaren hand
heute ist über mich
schon alles gesagt
das urteil ist längst
gesprochen

Benjamin Stein

Ist es das? Ist es?
Verneine es, es kann nicht sein.
Luise





Als wir zerfielen einst in DU und ICH
Und unsere Bette standen HIER und DORT
Ernannten wir ein unauffällig Wort
Das sollte heißen: ich berühre dich.

Es scheint: solch Redens Freude sei gering
Denn das Berühren selbst ist unersetzlich
Doch wenigstens wurd "sie" so unverletzlich
Und aufgespart wie ein gepfändet Ding.

Blieb zugeeignet und wurd doch entzogen
War nicht zu brauchen und war doch vorhanden
War wohl nicht da, doch wenigstens nicht fort

Und wenn um uns die fremden Leute standen
Gebrauchten wir geläufig dieses Wort
Und wußten gleich: wir waren uns gewogen.

Bertolt Brecht